Reges Interesse bei der Ohlsdorfer Gemeindebevölkerung fand die Informationsveranstaltung der Ohlsdorfer SPÖ vergangenen Freitag. Vbgmⁱⁿ Mag. Ingeborg Pflügl-Maxwald und Wasserreferent Johann Halbmaier hatten dazu eingeladen, sich Antworten auf schon länger offene Fragen zu holen. Dabei war der Focus des seit Wochen geplanten Info-Standes auf technische Informationen, wie die Wasserhärte bzw. die Versorgungssituation der einzelnen Haushalte gelegt. Groß war das Interesse dann aber natürlich am aktuellen Problem mit den Keimen im Trinkwasser. Hier konnte vorerst nur über eine Verbesserung informiert werden und darüber, dass das eingespeiste Trinkwasser entsprechend der aktuellen Untersuchungsergebnisse keimfrei ist, dass aber trotzdem an einzelnen Entnahmestellen noch Enterokokken festgestellt wurden. In den nächsten Wochen wird daher das Leitungsnetz mit Chlor desinfiziert, damit auch Reste von Keimen in den Leitungen entfernt werden.

„Die Info-Veranstaltung war zwar anders gedacht, aber sie fand definitiv zur richtigen Zeit statt“, so Vzbgm Pflügl-Maxwald, „denn in den vielen Gesprächen mit den verunsicherten und teilweise auch ungehaltenen Menschen, die vorwarfen, dass seit einem Dreivierteljahr in Ohlsdorf mit dem Trinkwasser zu sorglos umgegangen wird, konnte aufgezeigt werden, dass sehr viele Elemente derzeit vermischt werden.“ Während am Montag, den 27.10. Keime im Trinkwasser festgestellt wurden, wird parallel im Grundwasserbegleitstrom neben der Traun, der die stillgelegten Brunnen in Sandhäuslberg und Aupointen speist, an den Ursachen für die massive Verunreinigung durch Pestizide geforscht, was als „Kriminalfall Ohlsdorf“ durch die Medienlandschaft geht. Diese Verunreinigung reicht mittlerweile bis zur Gemeinde Roitham.

Als äußerst unprofessionell wurde die hastig einberufene und streng geheim organisierte Gegenveranstaltung der Bürgermeisterin zum Wasser-Info-Stand der SPÖ empfunden. Die Einladung zu dieser Veranstaltung, die eine Stunde vor dem SPÖ-Info-Stand beginnen sollte, mussten die Gemeindemitarbeiter noch am Morgen des Veranstaltungstages an alle betroffenen Haushalte persönlich zustellen, während bei einem gemeinsamen Gratulationsbesuch mit den SPÖ-Vertretern am Vorabend, kein Wort davon erwähnt wurde. Hier der SPÖ den fehlenden Willen zur Zusammenarbeit vorzuwerfen ist unfair. Gegenüber der Bevölkerung ist dieses Vorgehen auch äußerst seltsam, denn wenn es auch begrüßenswert ist, dass Gratis-Wasser zur Verfügung gestellt wird, so wäre es doch sinnvoll, das weniger kurzfristig anzukündigen, schließlich war in den meisten Schulen der Umgebung schulfrei und viele Leute waren dementsprechend gar nicht zu Hause.

Die Vertreter der SPÖ Ohlsdorf setzen sich für eine umfassende Information der Ohlsdorferinnen und Ohlsdorfer ein. „Informationen des Amtes, wonach Ohlsdorf zu 5% aus Gmunden und 95% aus Laakirchen mit Trinkwasser versorgt wird, erwecken den Eindruck, dass alle Ohlsdorferinnen und Ohlsdorfer derzeit das Gmundner Wasser haben könnten.“, erläutert Wasserausschuss-Obmann Johann Halbmaier, „Solange die Transportleitung aus Gmunden aber nicht vorhanden ist, erfolgt lediglich die Versorgung einzelner Haushalte in Kleinreith über Gmunden, im Hochbehälter haben wir derzeit gar kein Gmundner Wasser! Diese speziellen Dinge wollten wir am Freitag erklären, das Thema „Wasser“ zu politisieren, wie uns teilweise vorgeworfen wurde, liegt uns fern, dazu ist uns das Thema zu kostbar und wichtig.“ „Spannend ist, dass sich Bürgermeisterin Christine Eisner rund um die Ankündigung und Durchführung unseres Info-Standes auf einmal zu offiziellen Pressemitteilungen über massive Grenzwertüberschreitungen mit Pestiziden im Traunbegleitstrom im Bereich der Deponie in Unterthalham hinreißen ließ, was in dem Artikel in der Samstags-Krone drastisch geschildert wird.“, so Vzbgm Pflügl-Maxwald, „Ich habe keine Ahnung, wie lange das schon bekannt ist, aber da laut Tips nun auch eine Pressekonferenz von LR Anschober zu diesem Thema am Montag stattfinden wird, dürfte unser Info-Stand hier manche Dinge etwas beschleunigt haben.“ Schock herrscht in der SPÖ Ohlsdorf allerdings darüber, dass sich nun immer mehr herauskristallisiert, dass die festgestellte Verunreinigung des Grundwassers im Bereich Aupointen/Sandhäuslberg das Ergebnis eines riesigen Umweltskandals ist.